Die Vereinsvorsitzende der Mendelssohn-Gesellschaft, Elke von Nieding, und die Vereinsmitglieder Thomas Lackmann und Ernst Siebel legten ein Konzept vor unter dem Titel "Geschichtsmeile Jägerstraße: Initiative für einen Mendelssohn-Ort in Berlin". Sie forderten dazu auf, die Straße, in der Mendelssohn-Bankiers sechs Häuser besessen, bewohnt oder als Büros genutzt hatten, als authentischen Erinnerungsort zu erforschen, zu markieren und mit Veranstaltungen zu bespielen.
Eingeladen waren Institutionen, die thematisch oder aufgrund ihrer Präsenz im Quartier an dem Thema Interesse haben konnten. In der Folge traf sich gut zwei Jahre lang, meistens im Sechswochenrhythmus, ein Arbeitskreis "Geschichtsmeile Jägerstraße". Dazu gehörten (zeitweise) Vertreter der Evangelischen Akademie zu Berlin, der Belgischen Botschaft, der Hamburgischen Landesvertretung, des Potsdamer Moses-Mendelssohn-Zentrums, der Musikschule Fanny Hensel und der Ärztekammer Berlin (deren Tochter, die Berliner Ärzteversorgung, das ehemalige Stammhaus der Mendelssohn-Bank, Jägerstr. 51 besitzt). Ebenfalls vertreten waren der Vorstand der Mendelssohn-Gesellschaft, die Gedenktafelkommission Mitte und artberlin. Unterstützer waren auch die Varnhagen-Gesellschaft und der Club von Berlin. Getagt wurde in Räumen der Evangelischen Akademie, der Belgischen Botschaft oder der Hamburgischen Landesvertretung.
Als erstes Markierungs-Projekt nahm sich der Arbeitskreis, dessen Schirmherrschaft Berlins Kultursenator Dr. Thomas Flierl übernommen hatte, die Errichtung einer Informationstafel "Geschichtsmeile Jägerstraße" vor, im ersten Drittel des östlichen Straßenabschnitts, auf dem Gehweg an der Belgischen Botschaft. Diese unterstützte das Vorhaben engagiert; ihr Gebäude befindet sich auf dem Terrain zweier ehemaliger Mendelssohn-Häuser. Das erste hatten die Belgier 1913 von den Bankiers erworben, das zweite war im Rahmen der Liquidation des Bankhauses Ende der 1930er Jahre an die Botschaft gegangen. Volker Hobrack als Vorsitzender der Gedenktafelkommission Mitte setzte sich auf Bezirksebene für die notwendigen amtlichen Genehmigungen ein, zudem konnte er für die praktische Erstellung der doppelseitigen Tafel hilfreiche Verbindungen herstellen. Die Finanzierung des über 7000 € teuren Objekts wurde durch Spenden der Deutschen Telekom und der Weberbank Berlin ermöglicht. Die Inhalte recherchierten und stellten zusammen der Historiker Sebastian Panwitz mit dem Kunsthistoriker und Stadtführer Ernst Siebel. Die grafische Gestaltung lag bei der Firma buschfeld.com. Die eine Seite der Tafel sollte vor allem einen Auszug des Stammbaums von Moses Mendelssohn zeigen, fokussiert auf die Geschichte der Jägerstraße. Auf der anderen Tafel-Seite ging es vor allem um die Mendelssohnhäuser gestern und heute.
Am 12. September 2003 wurde die Informationstafel "Geschichtsmeile Jägerstraße" vor der Belgischen Botschaft Jägerstraße 52/53 eingeweiht. Vertreter der Telekom und der Weber-Bank waren ebenfalls anwesend. Es sprachen der Botschafter S.E. Lode Willems, für den Bezirk Stadtrat Dr. Jens-Peter Heuer, außerdem Dr. Klaus Schütz, Regierender Bürgermeister von Berlin a.D., die Vorsitzende der Mendelssohn-Gesellschaft Elke von Nieding und für den Arbeitskreis "Geschichtsmeile Jägerstraße" dessen Moderator Thomas Lackmann. Der Chor der Französischen Friedrichstadtgemeinde sang eine Chormotette Felix Mendelssohn Bartholdys und den Chorsatz "Verleih uns Frieden gnädiglich", zwei russische Musiker zitierten mit Gitarre und Geige aus Mendelssohn Bartholdys "Sommernachtstraum"-Musik.